FACHTAG "Kultursensibel unterrichten" In der Region (Lüneburg)


"Kultursensibel unterrichten"


Kinder entdecken schon früh, dass es (kulturelle) Unterschiede zwischen ihnen gibt und sie haben eine feine Wahrnehmung dafür, wie Menschen um sie herum diese bewerten.

Welche Handlungsoptionen habe ich als Lehrkraft, um mit der kulturellen Diversität in der Lebenswelt der Kinder umzugehen? Welche Lieder, Stücke, Tänze wähle ich aus? Wie kann ich Musizieren stil- und genreübergreifend gestalten?

Der "Fachtag in der Region" nähert sich diesen Fragen in drei praxisorientierten Workshops voll Musik und zeigt Handlungsmöglichkeiten für das Musizieren in interkulturellen Settings in Kita- und Grundschulkooperationen, im instrumentalen (Gruppen-)Unterricht und in Ensembles auf.

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(Foto: Jana Mai)

Der Fachtag richtet sich an Instrumental- und EMP-Lehrkräfte, sowie Erzieher*innen und weitere Interessierte.


PROGRAMMABLAUF

10:00 Uhr       Eröffnung 

11:00 Uhr       Workshops I

12.30 Uhr       MITTAGESSEN

13:30 Uhr       Workshops II

15:00 Uhr       KAFFEEPAUSE

15:30 Uhr       Workshops III

17.00Uhr        ENDE

Sie haben die Möglichkeit, an allen drei Workshops teilzunehmen. Der Mittagsimbiss und die Getränke sind im Preis enthalten.

Workshop A:„Drei Chinesen und ein neues Lied“? - Perspektivwechsel zu diskriminierenden Kinderliedern

Unter unzähligen schönen und lustigen deutschsprachigen Kinderliedern, verstecken sich auch einige, die mehr oder auch weniger subtil rassistisch verletzen oder ausgrenzen können und trotzdem noch zahlreich gesungen werden. Doch warum ist das so?

Manchmal braucht es erst einen Perspektivwechsel und etwas Hintergrundwissen, um bestimmte Muster von Diskriminierung überhaupt zu erkennen, vor allem, falls man nicht selbst betroffen ist. Am Beispiel von „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ steigen wir in das Thema ein, beleuchten die Geschichte des Liedes und werfen einen Blick auf das Stereotyp-Bild „Chinese“ in Abbildungen von Kinderliedliteratur. Gemeinsam mit der Gruppe werden anhand von diesem Beispiel einfache Handlungsstrategien entwickelt, wie ein differenzierter und altersgerechter Umgang mit diesem und ähnlichen Liedern gefunden werden kann.

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Hannah Marie Heuking ist Musikpädagogin (EMP) und freischaffende Klarinettistin. Sie unterrichtet an der Musikschule der Landeshauptstadt Hannover und als Dozentin für transkulturell orientierte Musikvermittlung am Center for Worldmusic der Universität Hildesheim.

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Dr. Yongfei Du ist Musikethnologin und leitet einen chinesischen Kinderchor in Berlin. An der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover arbeitet sie an den Themen „Musik und Migration“, „Identitätsbildung mit Musik“ und „Musik und kulturelle Aneignung“.


Workshop B: Transkulturelles Musizieren im Improvisationsensemble

Wie klingt es, wenn Musiker*innen unterschiedlichster Erfahrungsstufen Ihre Musikstile mitbringen, sich wilde Instrumentenkombinationen ergeben und die Jüngste das Ganze dirigiert? Und geht das überhaupt?

Die Methode des Improvisationsorchesters ist ein spannender Weg, Menschen zu verbinden und Musik neu zu entdecken. Mitmachen können alle, die ein Instrument spielen und damit selbständig umgehen können. Die Methode eignet sich für das instrumentale Musizieren mit Kindern im Grundschulalter. Eine Heterogenität der Gruppe ist von Vorteil. Das Musizieren im Improvisationsorchester ermöglicht selbstgesteuerte Bildungsprozesse. Möglicherweise demokratisiert es sogar das Musizieren, indem wechselnde Ensemblemitglieder das Dirigat übernehmen und jeder seine Klangästhetik einbringen kann. Offenheit sowohl als Ensemblemitglied als auch als dirigierende Person ist in jedem Fall eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen.


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Angelika Sheridan arbeitet als freischaffende Flötistin in den Bereichen Improvisation, experimenteller und neuer Musik. Sie tritt international in verschiedenen Ensembles und Orchestern der improvisierten und neuen Musik auf. An der Hochschule für Musik und Tanz Köln lehrt sie Improvisation, Improvisationsorchester und Didaktik. Zudem ist sie Lehrkraft an der Musikschule der Stadt Monheim am Rhein und leitet regelmäßig Fortbildungen.


Workshop C: Anti-Bias als Chance für einen wertschätzenden Umgang mit Diversität - ein Workshop zu vorurteilsbewusster (musikalischer) Bildung

Wie können musikalische Vorlieben und Besonderheiten der Kinder im Unterrichtsalltag positiv thematisiert werden? Wie können wir das Musizieren und gemeinsame Lernen gestalten, damit sich alle am richtigen Platz fühlen können?

Mit Prinzipien der Elementaren Musikpädagogik erproben wir Möglichkeiten der vielfältigen musikalischen Arbeit in musikpädagogischen Kontexten. Wir erproben und diskutieren, wie im Unterricht die Individualität und Verschiedenheit der Kinder sensibel sichtbar gemacht werden können. Wie Bildungsprozesse gestaltet werden können, damit Vorurteile nicht versehentlich reproduziert werden und die Teilnehmenden sich gesehen und wertgeschätzt fühlen. Dabei reflektieren wir auch den Umgang mit gesellschaftlichen Machtgefügen und eigenen Vorurteilen, sowie Materialien aus musikpädagogischen Kontexten. Dieser Workshop ist ein praxisorientierter Baustein, um Kinder auf dem Weg zu einer offenen und wertschätzenden Haltung gegenüber anderen Menschen zu begleiten.

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Sabine Anni Schmid ist ab Oktober 2024 Professorin für Musikpädagogik/ künstlerisch-pädagogische Ausbildung mit dem Profil EMP an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Sie forscht aktuell im Bereich der Partizipation in der frühen musikalischen Bildung und ist neben der Fort- und Weiterbildung von pädagogischen Fachkräften und Musikpädagog:innen auch Autorin EMP-spezifischer Fachliteratur.


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Dorothee Streich ist Sängerin, Gesangspädagogin und Elementarmusikpädagogin. Sie arbeitet künstlerisch-pädagogisch mit Menschen jeden Alters und gibt so ihre Liebe zu Musik und Theater weiter. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin ist sie an der Folkwang Universität der Künste in Essen tätig. Darüber hinaus ist sie Anti-Bias Trainerin und forscht aktuell zu Musik und Theater im Kontext von Anti-Diskriminierungsarbeit.







Datum Zeit Beschreibung
15.11.2024 10:00 – 17:00 FACHTAG in der Region Lüneburg
Kurs FACHTAG "Kultursensibel unterrichten" In der Region (Lüneburg)
Preis EUR 10.00 – 50.00
Ort Musikschule der Hansestadt Lüneburg
St.-Ursula-Weg 7
21335 Lüneburg
Kontakt Landesverband niedersächsischer Musikschulen e.V.
Arnswaldtstraße 28
30159 Hannover
Tel. 051127064054
musikschulen-niedersachsen.de/
Anmeldeschluss 01.11.2024 09:00