Leben mit vertrauten Menschen
Verwandten- und Netzwerkpflege
Wenn Eltern ausfallen, dann springen oftmals Verwandte ein, um das Kind zu versorgen. Anders als bei der Fremdpflege werden Verwandte allmählich, manchmal auch plötzlich vor eine neue Lebenslage gestellt. Sie nehmen ein Kind auf, zu dem sie meist schon von Geburt an eine Beziehung hatten, mit dem sie vertraut sind, ein Kind, das sie lieben und dem sie eine Fremdunterbringung ersparen wollen. Nun sind sie eine Privatfamilie, die im öffentlichen Auftrag für dieses Kind sorgt.
Kinder in Verwandtenpflege haben in ihrem Leben weniger Wechsel und eine hohe Kontinuität der Bindungspersonen sowie eine grössere Nähe zu ihren Wurzeln und zur Lebensgeschichte. Die aufnehmenden Verwandten haben eine langjährige Beziehung zumindest zu einem Elternteil des Kindes.
Aber die Kontakte zu den leiblichen Müttern und Vätern verlaufen meist nicht unbelastet. Die Krise für die Grosseltern und Verwandten, die einher geht mit Sorgen, Verzweiflung, Wut und Trauer. Das alles lässt sich vom Kind nicht Fernhalten.
Wie können Verwandte ihre angenommenen Kinder unterstützen? Wie können sie mit dem Kind über seine Eltern sprechen? Welche inneren Haltungen können sie gegenüber den Müttern oder Vätern, gegenüber ihren Töchtern, Söhnen oder Schwestern und Brüdern entwickeln, damit das Kind aus Loyalitätskonflikten entbunden wird und seine Lebenssituation verstehen und annehmen kann?
In dieser Weiterbildung zeigt Irmela Wiemann auf, wie Verwandte die aufgenommenen Kinder unterstützen und einen konstruktiven Umgang mit der familiären Situation finden können.
Das Einbringen eigener Fragestellungen der Teilnehmenden ist an diesem Fortbildungstag erwünscht.
Die Weiterbildung ist für alle Grossmütter und -väter, Tanten, Onkel und Geschwister wertvoll, die ein verwandtes Kind bei sich aufnehmen. Wir empfehlen sie insbesondere jenen Verwandten, für die die Herausforderungen aufgrund der Familiendynamik oder mit einzelnen Familienmitgliedern im Zusammenhang mit der Platzierung des Pflegekindes zur Belastung werden.
Kursinhalte
Zielgruppe
Das Seminar richtet sich an Adoptiv- und Pflegeeltern sowie an Fachpersonen, die Pflege- und Adoptivfamilien begleiten.
Kursleitung
Irmela Wiemann
Diplom-Psychologin, Psychotherapeutin, von 1974 - 2007 Mitarbeiterin der Kinder-, Jugend- und Elternberatung der Stadt Frankfurt a. M., Seminarleiterin, Fachbuchautorin.
Kursbestätigung
Die Teilnehmenden erhalten eine Kursbestätigung. Die Weiterbildung kann an das Zertifikat "Qualifizierte Pflegemutter/-vater" angerechnet werden. Mehr Informationen dazu finden Sie hier: Link
Durchführung
Dienstag, 24. Februar 2026 von 09:00 Uhr bis 14:30 Uhr online per Zoom.
Seminarkosten
CHF 250.- pro Person. Mitglieder erhalten 10% Rabatt. Informationen zur Mitgliedschaft finden Sie hier: Mitgliedschaft
Veranstalter
Tipiti und Schweizerische Fachstelle Pflegefamilie
Anmeldeschluss
20. Februar 2026
| Kurs | Verwandten- und Netzwerkpflege mit Irmela Wiemann |
| Datum | 24.02.2026 – 24.02.2026 |
| Ort | via Zoom Online |
| Anmeldeschluss | 18.02.2026 23:55 |
| Status | Für Anmeldungen geöffnet |
| Nr. | Datum | Zeit | Beschreibung |
|---|---|---|---|
| 1 | 24.02.2026 | 09:00 – 14:30 | Verwandtenpflege |