24-57110 Wie der Betriebsrat mobile und eingewanderte Kolleginnen unterstützen kann

Das vom Berliner Senat geförderte Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit – kurz BEMA – unterstützt eingewanderte Menschen und mobile Arbeitnehmer*innen dabei, ihre Arbeits- und Sozialrechte wahrzunehmen. Ziel ist die Gleichbehandlung aller Berliner*innen, unabhängig von der Herkunft und dem Aufenthaltsstatus, insbesondere bezüglich ihrer Rechte auf dem Arbeitsmarkt und im Bereich der sozialen Sicherung. Das Zentrum bietet Einzelfallberatung zu Arbeits-, Sozial- und Aufenthaltsrecht in 11 verschiedenen Sprachen an. Außerdem werden arbeitsrechtliche Schulungen für eingewanderte und geflüchtete Menschen, sowie in der Arbeit mit geflüchteten und eingewanderten Menschen tätigen Multiplikator*innen angeboten.

Im Rahmen der Kooperation mit dem BEMA bieten wir Schulungen und Workshops für diese Zielgruppen an, mit einem inhaltlichen Schwerpunkt auf betrieblicher Mitbestimmung, Sensibilisierung im Betrieb und Selbstorganisation.

04.11. - 05.11.2024
Nr. 24-57110
Referent*innen: N.N.

Dieses Seminar wurde speziell für Betriebsratsmitglieder entwickelt, die wissen möchten, wie sie ihre eingewanderten und geflüchteten Kolleg*innen am besten unterstützen können. Betriebsrät*innen verstehen wir dabei als Multiplikator*innen, die sich bereits qua Gesetz für die Belange ihrer Kolleg*innen einsetzen. Gemäß BetrVG haben sie u. a. darüber zu wachen, dass jede Diskriminierung oder Benachteiligung im Betrieb unterbleibt und dass die Eingliederung „ausländischer“ Beschäftigter gefördert wird. Das Seminar ist somit eine sinnvolle Ergänzung der Grundlagenschulungen zum Arbeits- und Betriebsverfassungsrecht.

Im Seminar erhalten die Teilnehmenden zunächst einen Überblick über die Pflichten und Mitbestimmungsmöglichkeiten des Betriebsrats hinsichtlich dieser Beschäftigtengruppe sowie über arbeits- und aufenthaltsrechtliche Hintergründe, die Menschen mitunter dazu bewegen auch sehr prekäre Beschäftigung in Kauf zu nehmen. Wir gehen auch der Frage nach, was bei Sonderformen wie z. B. Leiharbeit gilt und was es bei Betriebsratswahlen zu beachten gibt.

Im zweiten Teil des Seminars erarbeiten wir Ideen, wie der Betriebsrat dies konkret im Betrieb umsetzen kann. Im Mittelpunkt steht hierbei u. a. die Frage, wie sich die betreffenden Kolleg*innen trotz Sprachbarrieren und möglicherweise weiteren Hemmschwellen gut ansprechen und einbeziehen lassen.

Seminarinhalte sind u. a.:

• Zuständigkeit des Betriebsrats für ausländische Mitarbeitende und daraus abgeleitete Aufgaben aus dem BetrVG
• Grundlagen des Aufenthaltsrechts im Zusammenhang mit der Aufnahme einer Beschäftigung
• Ausgestaltung von Arbeitsverträgen einschl. Sonderfällen wie Leih- oder Saisonarbeit
• Betriebsratswahlen, passives und aktives Wahlrecht von ausländischen Beschäftigten
• Ansprache zugewanderter Kolleg*innen durch den Betriebsrat, Überwindung von Sprachbarrieren mit Unterstützung digitaler Tools
• Diskriminierung und Rassismus im Betrieb erkennen und gegensteuern
• Vermittlung in Unterstützungsangebote