24-56091 Streifzug durch die Geschichte des Films

Politische Ästhetiken des Kinos

09.09. - 13.09.2024
Nr. 24-56091
Referent*innen: Lucas Curstädt und Roman Paul Widera

Schon immer war das Kino politischen Aneignungsversuchen ausgesetzt. Joseph Goebbels träumte von der suggestiven Kraft dieses neuen Massenmediums, um Herzen und Köpfe der Deutschen zu gewinnen. Im jungen und umkämpften Sowjetstaat der 1920er Jahre waren es wiederum Künstler wie Sergej Eisenstein oder Dziga Vertov, die als überzeugte Kommunisten das Kino nicht nur der agitatorischen Propaganda unterstellten, sondern als Pioniere darüber nachdachten, wie diese neue Kunstform als ein Experimentierfeld der Sinne erprobt werden konnte.

Auch das Kino der Moderne stand im Zeichen des Politischen: So entwickelte sich im Kino des italienischen Neorealismus vor dem Hintergrund des europäischen Faschismus eine Zuwendung zum Humanismus und zur Wirklichkeit. Die zahlreichen Neuen Wellen der 60er Jahre sollten dann die filmischen Formen in ihrem eigenen politischen Gehalt ins Visier nehmen und nach einem neuen Filmausdruck streben. Der Dokumentarfilm dieser Zeit wendete sich der Wirklichkeit dank neuer technologischer Möglichkeiten auf eine noch nicht gesehene Art und Weise zu und erlaubte es vor allem jungen und aufstrebenden Filmemacherinnen, das Medium und die Kunstform für sich zu entdecken.

Eng am filmischen Material orientiert, wird diese Bildungszeit einen Streifzug durch die Geschichte des Films unternehmen. Wir werden gemeinsam diskutieren, Filme schauen und Exkursionen unternehmen, um das politische Potenzial des Mediums und seine ästhetische Entwicklung zu erkunden. Hierbei soll es nicht nur um das Politische im Film gehen, also darum, wie der Film unter der Ägide des Staates historisch in Beschlag genommen wurde, sondern auch um das Politische des Films, also um die Frage, wie der Film als Sprache, ­als eigenständige Kunst- und Ausdrucksform eine politische Entwicklung durchgemacht hat.

Wir fragen uns, wie der Film heute immer noch Teil politischer Diskussionen und Willensbildung sein kann. Was ist mit dem revolutionären Elan und Pathos passiert, die das Medium im frühen 20. Jahrhundert durchströmten und die Welt verändern wollte? Und wenn das Kino nicht mehr das Medium des 21. Jahrhunderts ist, wie bewerten wir dann die neuen Medien in diesem Kontext und was bleibt vom Kino noch übrig?

 

Teilnahmebeitrag: 180 €

institutionsbezogen: 60€

veranstaltungsbezogen: 120 €

Seminar 24-56091 Streifzug durch die Geschichte des Films
Nummer 24-56091
Datum 09.09.2024 – 13.09.2024
Preis EUR 180,00
Ort Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg DGB/VHS e. V.
Lorenzweg 5
12099 Berlin
Kontakt Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg DGB/VHS e.V.
Lorenzweg 5
12099 Berlin
Tel. 030 5130192 12
www.berlin.arbeitundleben.de
Nr. Datum Zeit Leiter*in Ort Beschreibung
1 09.09.2024 09:00 – 17:00 Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg DGB/VHS e. V.
2 10.09.2024 09:00 – 17:00 Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg DGB/VHS e. V.
3 11.09.2024 09:00 – 17:00 Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg DGB/VHS e. V.
4 12.09.2024 09:00 – 17:00 Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg DGB/VHS e. V.
5 13.09.2024 09:00 – 17:00 Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg DGB/VHS e. V.