Pädagogische Arbeitsfelder in krisenhaften Zeiten: Mentalisierungsbasiertes Verstehen in der Arbeit

Mit dem Konzept des Mentalisierens und seiner Relevanz für die Arbeit in allen Feldern der Jugendhilfe, zu denen auch die Arbeit mit den Bezugspersonen gehört, stellen wir einen Rahmen zur Verfügung, der intensive Fallarbeit mit einem fundierten, klar aufbereiten theoretischen Rahmen verbindet. Hinter „herausforderndem Verhalten“ und „Verhaltensauffälligkeiten“ von Kindern verbergen sich komplexe familiäre und intrapsychische Dynamiken, die den Alltag der Kinder und damit auch der Fachkräfte prägen. Fachkräfte sind als Teil der Entwicklungsumwelt des Kindes mit den frühen Affekten und (Selbst-)Regulationsaufgaben des Kindes konfrontiert. Um sich einem angemessenen Umgang und Interventionsmöglichkeiten zu nähern, ist die Mentalisierungstheorie und die damit verbundene psychoanalytische Entwicklungstheorie der Rahmen, in dem ein solches Verstehen erfolgen kann. Erkenntnisse aus Praxis und Forschung zeigen, dass die Fähigkeit zu mentalisieren in der Beziehung zu einem mentalisierenden Gegenüber gestärkt und (wieder) aufgebaut werden kann. An dieser Stelle setzt das Grundlagenseminar an.

Mentalisieren ist die Fähigkeit, dem eigenen und dem Verhalten anderer einen Sinn zuzuschreiben, indem mentale Zustände unterstellt werden, die dem Verhalten zugrunde liegen. Es ist ein Modell des Verstehens, das es ermöglicht, ein besseres Verständnis der Gefühls- und Gedankenwelt des Kindes zu erlangen. Dies hilft, vertrauensvolle und stabile Beziehungen innerhalb der Bezugssysteme zu verstehen, zu halten und zu entwickeln. Kinder haben so die Chance auf eine möglichst sichere Bindung und psychische Gesundheit.

Neben dem Verstehen der kindlichen Entwicklung und darin enthaltenen Herausforderungen, die sich in aggressivem, destruktivem, angepasstem Verhalten äußern, geht es uns um die Stärkung psychischer Gesundheit und Resilienz für das Helfer*innensystem.


Lernziele:

  • Einführung in die Mentalisierungstheorie undnVermittlung eines fundierten Einblicks in das theoretische Gebildender Mentalisierungstheorie.

  • Übergreifendes Verständnis der frühkindlichennEntwicklung

  • Verstehen der eigenen Affekte, reifem undnunreifem Mentalisieren und ihrer entwicklungspsychologischen Bedeutungen

  • Vermittlung von Fachwissen als Grundlage für dienweitere aktive Fallarbeit

  • Förderung und Stärkung der eigenen Mentalisierungsfähigkeit

  • Förderung der Mentalisierungsfähigkeit innerhalbnder Gruppe und deren Relevanz für pädagogische Gruppendynamiken undnTeamprozesse

  • Einüben und Reflektieren vonnmentalisierungsgestützer Interventionen

  • Vermittlung und fallbezogenes Verstehen von Auswirkungennvon Stress und Trauma auf die Mentalisierungsfähigkeit


Referenten:

Jan Stohrer: M. A. Psychosoziale Beratung und Recht, Fachberater für Psychotraumatologie, Reflective Parenting, analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut i. A.


Pascal Ludwig: M. A. Pädagogik, Philosophie, Soziologie. Traumapädagoge und traumazentrieter Fachberater, analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut i. A.


 


 


 


 

Seminar Pädagogische Arbeitsfelder in krisenhaften Zeiten: Mentalisierungsbasiertes Verstehen in der Arbeit
Dauer 2 Tag(e) - 2 Module
Datum 26.06.2025 – 27.06.2025
Zeit 10:00 – 17:00
Ort Albert-Schweitzer-Kinderdorf - Seminarhaus Frankfurt
Deutschherrnufer 32
60594 Frankfurt
Preis EUR 390,00
Status Für Anmeldungen geöffnet
Kontakt Connect - Die Fortbildungseinrichtung des Albert-Schweitzer-Kinderdorf Hessen e.V.
Am Pedro-Jung-Park 1
63450 Hanau
Tel. 06181 27066612
www.connect-fortbildung.de
Nr. Datum Zeit Beschreibung
1 26.06.2025 10:00 – 17:00 Pädagogische Arbeitsfelder in krisenhaften Zeiten
2 27.06.2025 10:00 – 17:00 Pädagogische Arbeitsfelder in krisenhaften Zeiten