Seelischen Verletzungen eine Chance auf Heilung geben: Traumapädagogik in der stationären Jugendhilf

In der Jugendhilfe werden Kinder und Jugendliche betreut, die neben den Bindungsabbrüchen häufig traumatische Erlebnisse verarbeiten müssen. Die Anpassung an die alltäglichen Erfordernisse ist deshalb mit hohen Hürden verbunden. Bedrohliche Situationen bleiben als Erinnerungskapsel im Gehirn und führen zu einem anhaltend erhöhten Stresszustand. Dies bewirkt eine emotionale Instabilität, die offenbar unabhängig von der aktuellen Situation zu heftigen Gefühlsausbrüchen und sozial inakzeptablen Verhaltensweisen führen kann.

Die Verhaltensauffälligkeiten stellen alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Die verletzte Kinderseele sucht einerseits Zuwendung, Schutz und Geborgenheit, reagiert anderseits aufgrund von Bindungsmisstrauen mit Widerstand, Provokationen oder Erstarrung, wenn die Angst vor Nähe steigt. In diesem Wechselbad der Gefühle droht ein Bindungsaufbau zu scheitern. So schwanken auch die Helfersysteme zwischen Engagement, Mitgefühl und dem starken Bedürfnis zu unterstützen bis hin zu Ohnmacht, Überforderung und Resignation.

Ein Erziehungsverhalten mit negativen Konsequenzen führt meist nicht zu der erwünschten Verhaltensbesserung. Es ist wichtig, das Verhalten des Kindes in seinen Lebenszusammenhang einzubetten, so dass es für alle Beteiligten einen positiven Sinn erhält und verstanden werden kann. Zurechtweisung oder Kritik beinhalten die Gefahr, die Wunde der Ablehnung und des Schreckens zu reaktivieren.

Die Basis für eine positive Entwicklung bilden ein feinfühliger Umgang sowie der Aufbau von Sicherheit und Selbstwirksamkeit.


Lernziele:

  • Traumatische Erfahrungen und die Folgen
  •  Schutzfaktoren nach traumatischen Erlebnissen
  •  Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung
  •  Vorhersehbare Krisen, Konflikte und Verhaltensauffälligkeiten
  • Eingehen auf die Sichtweise des Kindes nach dem Konzept der Feinfühligkeit
  •  "Gebrauchsanleitungen" für das Kind/ den Jugendlichen formulieren
  •  Die Grundsätze eines einfühlsamen Erziehungsstils
  •  Schreiben und Erzählen von heilsamen Geschichten
  • Sinnvolle Angebote zur Stabilisierung

Referentin:

Christine Nößner: Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin, Diagnostik und Therapie im SPZ, Ausbildung in Gesprächspsychotherapie GWG, Familientherapie und systemischer Therapie, Verhaltenstherapie DGVT, Supervision; Weiterbildungen u.a. in Hypnotherapie am Milton-Erickson-Institut, Qualitätsmanagement für soziale Einrichtungen, Lehrtätigkeit u.a. an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg und in Fort- und Weiterbildung



 


 


 

Kurs Seelischen Verletzungen eine Chance auf Heilung geben: Traumapädagogik in der stationären Jugendhilf
Dauer 2 Tag(e) - 2 Lektionen
Datum 01.04.2025 – 02.04.2025
Zeit 09:00 – 16:00
Ort Albert Schweitzer Kinderdorf - Seminarhaus Lahnau-Atzbach
Am Rühling 30
35633 Lahnau-Atzbach
Preis EUR 350,00
Status Für Anmeldungen geöffnet
Kontakt Connect - Die Fortbildungseinrichtung des Albert-Schweitzer-Kinderdorf Hessen e.V.
Am Pedro-Jung-Park 1
63450 Hanau
Tel. 06181 27066612
www.connect-fortbildung.de
Nr. Datum Zeit Beschreibung
1 01.04.2025 09:00 – 16:00 Seelischen Verletzungen eine Chance auf Heilung geben
2 02.04.2025 09:00 – 16:00 Seelischen Verletzungen eine Chance auf Heilung geben