Immer mehr Paare in Deutschland leben ohne Trauschein, jedoch in eheähnlicher Gemeinschaft und möchten für ihre Familie – mit oder ohne Kindern – eine gemeinsame Lebensgrundlage schaffen. Im Mittelpunkt steht dabei häufig der gemeinsame Erwerb einer (oft selbstgenutzten) Immobile. Weil das Recht der nicht ehelichen Lebensgemeinschaft in Deutschland gesetzlich nicht gesondert geregelt ist, ergeben sich die Rechtsfolgen für diese ohne vertragliche Vereinbarung aus den allgemeinen gesetzlichen Regelungen und der diese konkretisierenden (unübersichtlichen) Rechtsprechung. Weil diese allgemeinen Regelungen durch Auslegungserfordernisse und Wertungsfragen einen erheblichen Beurteilungsspielraum eröffnen, insbesondere weil sie häufig nur eingeschränkt zu der familiären (Rechts-)Beziehung der Beteiligten passen, sind Probleme und unerwünschte Rechtsfolgen ohne individuelle Vereinbarungen vorprogrammiert. Das führt zu erheblichen Rechtsunsicherheiten für die Beteiligten.
Dieses Seminar liefert einen Überblick über die Rechtslage bei der nicht ehelichen Lebensgemeinschaft allgemein und im Besonderen im Zusammenhang mit einer gemeinsamen Immobilie. Weiterhin erhalten Sie Informationen über die Möglichkeiten einer vertraglichen Gestaltung des gemeinsamen Immobilienerwerbs.
Insbesondere werden folgende Fragestellungen behandelt:
- Was gilt für die nicht eheliche Lebensgemeinschaft ohne vertragliche Vereinbarung zivil-, steuer- und erbrechtlich, speziell für gemeinsames Immobiliarvermögen?
- Welche Probleme entstehen bei Scheitern einer nicht ehelichen Lebensgemeinschaft, v.a. im Zusammenhang mit einer gemeinsamen Immobilie?
- Welche (latenten) Ausgleichsansprüche kommen bei Scheitern der nicht ehelichen Lebensgemeinschaft in Betracht?
- Wie lassen sich Probleme im Vorfeld durch vertragliche Regelungen vermeiden?
Zielgruppe:
Immobilienmakler
Der Referent:
Nils Tholen
RA Nils Tholen ist Partner in der WIR–Jennißen und Partner Rechtsanwälte und Steuerberater mbB aus Köln. Seit rund 20 Jahren ist er als Rechtsanwalt mit den Tätigkeitsschwerpunkten Erbrecht und Familienrecht sowie als zertifizierter Testamentsvollstrecker, zertifiziert durch die Deutsche Vereinigung für Erbrecht und Vermögensnachfolge (DVEV e.V.), tätig. Besondere praktische Bedeutung haben bei seiner Tätigkeit sowohl als Rechtsanwalt als auch als Testamentsvollstrecker immobilienrechtliche Fragen im Zusammenhang mit Eheschließung und Scheidung. Darüber hinaus das Gebiet der Vermögensnachfolge durch lebzeitige Übertragung und Erbschaft. Neben dem Erwerb der Fachanwaltstitel für Erbrecht und Familienrecht widmet er diesen Themen besondere Aufmerksamkeit bei seiner kontinuierlichen fachlichen Fortbildung in entsprechenden Fachseminaren. Er ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaften Erbrecht und Familienrecht im Deutschen Anwaltverein sowie Mitglied des Deutschen Familiengerichtstages (DFGT e.V.).
Teilnahmegebühr:
IVD-Mitglieder: 55,00 €
Nichtmitglieder: 89,00 €
zzgl. 19 % MwSt.
Die Inhalte dieser Veranstaltung sind für Immobilienmakler mit 1,5 Stunden relevant nach den Vorgaben von §§ 34c Abs. 2a der Gewerbeordnung, i.V.m. § 15b der Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV), Anlage 1 zur MaBV.
ACHTUNG: Voraussetzung für den Erwerb des Zertifikats ist, dass Sie bis zum angegebenen Abgabetermin nach Ende des Webinars an der Lernerfolgskontrolle teilnehmen, welche Ihnen durch eine E-Mail am Ende des Webinars zugänglich gemacht wird.
Mit der Teilnahme an der Veranstaltung erhalten IVD Mitglieder 1,5 Stunden zur Anrechnung auf das IVD-Zertifikat.