2026 Granulomatöse Mundschleimhauterkrankungen - Ursachen, Abklärung und systematischer Konnex

Inhalt

Granulome der oralen Mukosa imponieren im klinischen Bild zunächst meist als Entzündungen, Hyperplasien oder Schwellungen, welche primär nur schwer der ursächlichen Erkrankung zuzuordnen sind. Der Aufbau dieser kleinen knötchenförmigen Ansammlungen von Makrophagen und deren Abkömmlingen, Lymphozyten und Histiocyten variiert nach dem jeweiligen Krankheitsbild. Sie entstehen durch mechanische und infektiöse Noxen oder im Rahmen von Systemerkrankungen mit oralen Manifestationen.

In der Mundschleimhaut findet man am häufigsten die sogenannten Fremdkörpergranulome, eine Reaktion auf Nahtmaterial nach oralchirurgischen Eingriffen. Schwieriger wird es bei infektiöser Genese durch diverse Pilzerkrankungen (Blastomykose, Mucor), sowie bei TBC oder Lues, welche an Hand der Gesamtklinik sowie weiterführender serologischer, mikrobiologischer und histopathologischer Untersuchungen abzuklären sind.

Auch granulomatöse Systemerkrankungen wie M. Crohn, Sarkoidose, Histiozytosis X und orofaziale Granulomatosen wie Cheilitis granulomatosa und dem Melkerson-Rosenthal-Syndrom gehen mit oralen Läsionen einher. Bei der Sarkoidose kommt es durch gestörte Funktion der Lymphozyten nicht nur zu Granulomen der Lippen und Mukosa, sondern auch in der Parotis, was zu Hyposalivation mit allen negativen Folgen für die Mundgesundheit führt.

M. Crohn, welcher den gesamten Verdauungstrakt einschließlich der Mundhöhle betrifft, hat nicht selten seine  Erstmanifestation in Form einer stark entzündeten, durch die epitheloidzelligen Granulome, hyperplastischen Gingiva. Wegen der typischen Dominanz von Aggregatibacter actinomycetemcomitans, Porphyromonas gingivalis und Capnocytophaga  ist hier eine aggressive Parodontitis auszuschließen. Histiocytosis X beschreibt eine Gruppe unterschiedlicher Systemerkrankungen, welche mit therapieresistenter Parodontitis und Osteolysen des Kieferknochens einhergehen kann. 

Sorgfältige Anamnese, differenzialdiagnostisches Wissen mit bei Verdacht bioptische und pathohistologische Abklärung sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit bei Systemerkrankungen ermöglichen den Patienten gezielte Therapie.

 

Fortbildungspunkte

ZFP: 3

 

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Referent:innen

Dr. Christa Eder



  • Studium der Biologie und Dissertation am Institut für Meeresbiologie und Ultrastrukturforschung
  • Wissenschaftliche Arbeiten am Institut für Anthropologie der Universität Wien und am Boltzmanninstitut für Parodontologie und Rheumatologie in Baden
  • Studium der Humanmedizin und Facharztausbildung Pathologie
  • Erste Oberärztin und hygienebauftragte Ärztin am Institut für Pathologie des LK Baden/Mödling
  • Orale und parodontale Mikrobiologie in Zusammenarbeit mit einem Privatlabor
  • Redaktionsmitglied des österreichischen Fachmagazins „Zahn Medizin Technik“ und Autorin bei der deutschen Fachzeitschrift „Die Zahnarztwoche“
  • Autorin der Fachbücher: Zahn Keim Körper (2014), Infektion Risiko Notfall (2017), Mundgesundheit ist keine Einbahnstrasse (2019), ZahnAlarm (2020)
  • Vortragstätigkeit in Österreich und Deutschland. Fachbereiche: orale/parodontale Mikrobiologie, interdisziplinäre Zahnmedizin, Pathologie und Hygiene
Online-Kurs 2026 Granulomatöse Mundschleimhauterkrankungen - Ursachen, Abklärung und systematischer Konnex
Nummer AF-0302
Datum 26.03.2026 – 26.03.2026
Dauer 1 Tag(e) - 1 Modul
Preis EUR 90,00
Ort WEBINAR (online)


Raum
Kontakt Zahnärztliches Fortbildungsinstitut der Landeszahnärztekammer für Wien
Linke Wienzeile 170
1060 Wien
Tel. 050511 1311
www.zafi.at
Freie Plätze
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Anmeldeschluss 24.03.2026 23:55
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1 26.03.2026 19:00 – 21:00 Dr. Christa Eder WEBINAR (online) Gesunder Mund - gesunder Darm