Lesekreis zu feministischer Theorie

Im Tutorium “Lesekreis Feministische Theorie” wollen wir die Möglichkeit nutzen, gemeinsam und interdisziplinär aus einer feministischen Perspektive theoretisch und normativ auf Fragen von Geschlecht, Unterdrückung und Befreiung zu schauen, ohne dabei andere Gerechtigkeitsfragen (i.e. Anti-Rassismus, Antikolonialismus, Anti-Ableismus, Anti-Kapitalismus etc.) aus den Augen zu verlieren. Die Idee ist dabei, dass wir uns vorrangig an philosophischen bzw. theoretischen Texten orientieren, da dies im Grunde in allen Studienfächern oft zu kurz oder gar nicht erst vorkommt - ein feministischer Lesekreis würde seinem Namen aber natürlich nicht gerecht werden, wenn wir nicht auch andere Formen der Wissensproduktion berücksichtigen würden wollen. Der Lesekreis ist dabei so konzipiert, dass wir uns entweder ein konkretes Werk als Lektüre vornehmen, oder aber zu jedem Lesekreistreffen einen neuen Text lesen - und vielleicht mixen wir auch beides up! In den einzelnen Sitzungen selbst wollen wir dann das Gelesene gemeinsam verstehen und diskutieren. Das erste Treffen könnte aus organisatorischen und terminlichen Gründen digital stattfinden; der Lesekreis ist aber grundsätzlich in Präsenz geplant, da so das gemeinsame Gespräch viel besser funktioniert, wie die Erfahrungen aus den Corona-Semestern gezeigt haben - ein digitales "Dazuschalten" ist aber natürlich immer möglich. Was Gegenstand der gemeinsamen Lektüre ist, wird dabei - am Anfang und fortlaufend - deliberativ entschieden. Und ob wir feministische Klassiker wie Mary Wollstonecraft, bell hooks, Lise Vogel oder Gayatri Chakravorty Spivak lesen, oder den westlichen philosophischen Kanon von Aristoteles über Kant, Hegel und Marx bis hin zu Foucault und anderen Postmodernist:innen einer feministischen Kritik oder Subversion unterziehen, oder uns gar an Judith Butler heranwagen - alles ist möglich. Für einen interdisziplinären und feministischen Lesekreis wie den unseren wäre evtl. auch Simone de Beauvoir's "Das andere Geschlecht" eine ideale Lektüre - schließlich ist dieser Klassiker der Feministischen Theorie nicht nur enorm vielschichtig, und spricht dadurch unterschiedlichste Fach-Perspektiven an, sondern nach wie vor in seiner Ambition und Strahlkraft (nahezu) unerreicht, was unmittelbar Fragen nach Relevanz und Aktualität aufwirft, die es zu diskutieren gilt. Allerdings ist es auch ein sehr langes Buch - falls wir daher doch lieber gemeinsam Frankenstein, The Color Purple oder The Handmaids Tale lesen wollen, wäre das natürlich auch fein :) in unserem Lesekreis sind alle willkommen, egal ob philosophisch interessiert oder nicht. Nur bitte keine (rechten) Trolle. :D

Ansprechpartner:     Luca Tielke (er/ihm, keine Pronomen) -> [email protected]