(Un-)Vereinbarkeitsgipfel

(Un-)Vereinbarkeitsgipfel von „wir pflegen“ und Ruhrgebietskonferenz-Pflege zu Strategien und Wegen aus der demografischen Sackgasse am 09.09.2024

Schulterschluss für pflegend Beschäftigte

Was tun, damit Familien, Unternehmen und Pflegedienste nicht weiter auf sich allein gestellt sind?

Bereits über 86 Prozent aller Pflege in NRW wird im häuslichen Umfeld von Angehörigen, Freunden und Bekannten geleistet – mit steigender Tendenz. Rund 600.000 Menschen in NRW pflegen ihre Angehörigen zusätzlich zu ihrer Berufstätigkeit. Allein im letzten Jahr sind bundesweit 350.000 Menschen pflegebedürftig geworden. Bis 2030 werden in Deutschland bis zu 3,5 Mio. Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf erwartet. Gleichzeitig reduzieren Pflegedienste und Betreiber stationärer Einrichtungen wegen fehlender Arbeits- und Fachkräfte ihr Angebot. Um bis zu 20 % haben im letzten Jahr ambulante Dienste ihre Touren gekürzt und bis zu 10 % der Pflegebetten blieben leer, weil nicht ausreichend qualifiziertes Personal bereitgestellt werden konnte. Dabei stehen wir erst am Anfang einer Entwicklung, die durch die Verrentung der „Baby-Boomer“ Generation in den kommenden Jahren noch an „Dynamik“ zulegen wird. Die Zahlen, Daten und Fakten sind bekannt, die Politik verharrt in stiller Bewegungslosigkeit. Familien, Unternehmen und Pflegedienste fühlen sich alleingelassen. Für „wir pflegen“ und die Ruhrgebietskonferenz-Pflege ist es deshalb Zeit für den ersten digitalen „(Un-)Vereinbarkeitsgipfel“ am 09.09.2024.

In Kooperation mit der regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft WiN Emscher-Lippe, Competentia – Kompetenzzentrum Frau und Wirtschaft in der Emscher-Lippe-Region, der Regionalagentur Emscher Lippe und dem Landesprogramm „Vereinbarkeit Beruf & Pflege“ des Landes NRW geht es um den dringend notwendigen Schulterschluss für pflegend Beschäftigte.

Der demografische Wandel ist vielen Familien und in zahlreichen Unternehmen von NRW spürbar angekommen. Bis zu 20 % der Beschäftigten in Betrieben stemmen gleichzeitig die Anforderungen der Arbeitswelt und die Herausforderung, die Bedürfnisse eines pflegebedürftigen Familienmitglieds zu erfüllen. Nicht selten sind sie darüber hinaus auch noch mit der Kindererziehung beschäftigt. Diese Menschen sind in ihrer aktuellen Lebenssituation auf die Unterstützung von professionell Pflegenden angewiesen. In Zeiten von Fachkräftemangel und Kostenexplosion in der Pflege wird diese Unterstützung zunehmend zum Problem.

Die Vereinbarkeit von Familienleben, Beruf und Pflege muss endlich als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gesehen und angegangen werden. Sonst bleiben die Betroffenen auf sich allein gestellt im Dschungel der Kranken- und Pflegeversicherung. Auch die Unternehmen und deren Verbände müssen endlich aufwachen, sonst wird sich der Fachkräftemangel weiter verschärfen. An den Schreibtischen, Werkbänken, Maschinen und in den Produktionshallen arbeiten zunehmend „pflegend Beschäftigte“, die an ihrer Mehrfachbelastung zu scheitern drohen.

Mit dem Fachtag soll ein Zeichen für die gemeinsame Suche nach einer gesellschaftlichen Lösung für eine immer drängendere gesellschaftliche Herausforderung gesetzt werden. Es geht um Antworten auf altbekannte Fragen: Wie schaffen wir es gemeinsam, dass Familienangehörige nicht an den Herausforderungen der Pflege selber krank werden? Wie gelingt es uns, dass Mitarbeiter*innen mit pflegebedürftigen Angehörigen nicht aus dem Berufsleben aussteigen? Woher bekommen Familien und die Beschäftigten die dringend notwendige Unterstützung? Und ganz allgemein: Wie kann die Vereinbarkeit von Familienleben, Beruf und Pflege in Zukunft gelingen?

Diesen Fragen zur Vereinbarkeit wollen wir uns auf dem ersten gemeinsamen „(Un-)Vereinbarkeitsgipfel“ am 09.09.2024 auf Zoom stellen. Wir wollen aber nicht nur Fragen stellen, sondern auch Mut machen und mit guten Beispielen motivieren. „Die Politik“ wollen wir aber auch nicht aus der Verantwortung lassen und deshalb nach politischen sowie gesamtgesellschaftlichen Strategien fragen, um Wege aus der demografischen Sackgasse zu suchen.

Der (Un-)Vereinbarkeitsgipfel wendet sich an Entscheider und Einflussnehmer in Unternehmen, Verbänden, Institutionen und Kommunen sowie an Betroffene, die Interesse an der Ausgestaltung einer zukunftsfähigen Vereinbarkeitsinfrastruktur für pflegende Angehörigen haben.

Das Programm „(Un-)Vereinbarkeitsgipfel“

13:00 Uhr Begrüßung und Programmvorstellung

13:10 Uhr „Vereinbarkeit Beruf & Pflege“ – Keynote von Landesminister Karl-Josef Laumann

13:30 Uhr Impuls-Diskurs-Runde

  • „Wer hilft den Helfenden?“ Prof. Notburga Ott und Edeltraud Hütte-Schmitz („wir pflegen“)
  • „Was Pflege tun kann…“ Ulrich Christofczik (Ruhrgebietskonferenz-
    Pflege)
  • „Auswirkungen der Doppelbelastung für das Gesundheitswesen“
    Barbara Steffens (Techniker Krankenkasse)
  • „Wirtschaft braucht Pflege“ (n.n. BPM – Bundesverband der Perso-
    nalmanager*innen)
    14:15 Uhr Best Practice!?!
  • „Pflege sichtbar machen“ - Diane Spitz (Kirchenkreis Dortmund)
    „…und es geht doch!“ – Ulrike Thiele (Evangelisches Johanneswerk)
  • „Netzwerk Pflegend Beschäftigt“ Helmut Wallrafen (Sozial-Holding
    der Stadt Mönchengladbach) u.v.m. aus dem Plenum

15:30 Uhr Vision einer tragfähigen Vereinbarkeitsinfrastruktur (Christian Heerdt Landesprogramm Beruf & Pflege – Kuratorium Deutsche Altershilfe)

16:00 Uhr Blick zurück nach vorn – Abschluss und Ausblick

 

Der „(Un-)Vereinbarkeitsgipfel“ wird von Landesminister Karl-Josef Laumann eröffnet und findet am 09.09.2024 von 13 – 16 Uhr auf der Videoplattform Zoom statt. Die Teilnahme ist kostenlos. 

Koordination, Programmgestaltung und Moderation: Roland Weigel

Die Teilnahme ist frei.

Kongress (Un-)Vereinbarkeitsgipfel
Nummer 01024
Freie Plätze 20
Datum 09.09.2024 – 09.09.2024
Dauer 1 Tag(e) - 1 Modul
Wochentag Mo
Preis EUR 0.00
Anmeldeschluss 09.09.2024 13:30
Status Garantierte Durchführung
Ort Zoom

Link in der Bestätigung
Raum Link in Bestätigung
Nr. Datum Zeit Beschreibung
1 09.09.2024 13:00 – 16:00 (Un-)Vereinbarkeitsgipfel