Neue EMDR-Techniken für akute und komplexe Traumatisierungen
EMDR ist ein sich weiterentwickelndes Therapieverfahren mit neuen Anwendungsgebieten und guten Tools für sehr beeinträchtigte Patientinnen. Aus den neueren Entwicklungen möchten wir Ihnen in diesem Online-Seminar zum einen neue Entwicklungen für akute Traumatisierungen vorstellen, speziell das EMDR R-TEP (EMDR Recent Traumatic Episode Protocol), zum anderen hilfreiche Tools zum Einsatz bei komplex traumatisierten Patientinnen, speziell das IRI (Instant Resource Installation) sowie die Flashtechnik.
R-TEP, das Recent Traumatic Episodic Protocol (R-TEP) von Elan Shapiro (Shapiro, 2009), wurde für Menschen entwickelt, die vor kurzem traumatische Erfahrungen oder lebensverändernde Ereignisse erlebt haben oder mit anhaltenden Konsequenzen entsprechender Ereignisse, die nicht notwendigerweise kurz zurückliegen, konfrontiert sind, deren traumatische Episode also noch nicht „vorbei“ ist. Es eignet sich damit auch sehr gut für anhaltende somatische Erkrankungen wie onkologische Erkrankungen u.ä. R-TEP fokussiert Sicherheit und Trauma Bearbeitung und umfasst die acht Phasen des EMDR Protokolls für frühe Intervention bei kürzlich zurückliegenden Traumata.
IRI - Instant Ressource Installation Besonders bei komplex traumatisierten Patientinnen spielt der Ressourcenaufbau zu Beginn der EMDR Behandlung eine entscheidende Rolle, entscheidet oft darüber, ob verarbeitende EMDR Techniken überhaupt angewendet werden können, also alte traumatische Erfahrungen überhaupt angeschaut werden können. IRI bietet auf eine eindrucksvolle Weise nochmal neue Möglichkeiten, den Schwerpunkt „Ressourcenaufbau“ zu gestalten (Hase, 2021). Im Online-Seminar lernen Sie diese Technik.
Flash-Technik - Trotz guten Ressourcenaufbaus kann sich die Bearbeitung alter Traumata bei komplex traumatisierten Patientinnen manchmal schwierig gestalten. Ein gutes Tool, das in Phase 2 das Annähern an die Konfrontation sehr erleichtert, ist die Flashtechnik (Mansfield, 2017). Bei dieser Technik „blitzt“ die Patientin, ausgehend von einer Ressource, nur kurz zum Trauma „rüber“, um dann gleich wieder mit der Ressource in Kontakt zu sein.
In diesem Seminar lernen Sie die Anwendung der Tools.
Dr. phil. Maria Lehnung ist Leiterin des EMDR-Institut® Deutschland.
Sie war in Forschung und Lehre an der Christian-Albrechts Universität zu Kiel tätig mit den Schwerpunkten Klinische Neuropsychologie und Entwicklungsneurobiologie und ist als Psychologische Psychotherapeutin in eigener Praxis mit psychotraumatologischem Schwerpunkt niedergelassen. Hier arbeitet sie sowohl mit akut traumatisierten Patient:innen als auch mit schwer komplex traumatisierten Patient:innen.
Von Beginn ihrer Arbeit mit EMDR an war sie von dem Verfahren und seinen Möglichkeiten fasziniert und daran interessiert, kreative Wege des Einsatzes von EMDR auch bei schwierigen Patient:innen zu finden und engagierte sich für die weitere wissenschaftliche Erforschung der EMDR-Methode. Derzeit begleitet sie eine Multicenter-Studie zu einem EMDR-Gruppenansatz (G-TEP), der vornehmlich in der Behandlung von Flüchtlingen mit akuten Traumatisierungen zum Einsatz kommen kann. Sie selbst erprobte das Verfahren während der Flüchtlingskrise 2015/16 mit guten Ergebnissen (Lehnung 2016; 2017).
Teilnahmevoraussetzung: EMDR-Einführungsseminar
Zertifizierung durch die Kammern: wird beantragt
Das Seminar findet von 09.00-17.00 Uhr statt.
Kurs | Neue EMDR-Techniken für akute und komplexe Traumatisierungen, Online, Dr. Maria Lehnung |
Nummer | Spezial 110 |
Freie Plätze | 45 |
Datum | 25.10.2025 – 25.10.2025 |
Zeit | 09:00 – 17:00 |
Preis | EUR 250,00 – 270,00 MwSt exkl. |
Ort | ONLINE SEMINAR |
Kontakt | EMDR Institut® Deutschland Stolbergring 10 24340 Eckernförde Tel. 043518889199 www.emdr.de |
Anmeldeschluss | 21.10.2025 10:00 |
Status | Für Anmeldungen geöffnet |