Architektur und Macht - Macht der Architektur

19. - 23.05.2025
Nr. 25-54061
Referent*innen: Verena Pfeiffer-Kloss und Felix Richter

Staatstragende Architekturen, schillernde Konzernzentralen, Prachtboulevards und großangelegte Wohnungsbauprogramme: Bauen war und ist immer ein Ausdruck von Macht. In Berlin, mit seiner einzigartigen Geschichte, finden sich hierfür besonders viele Zeugnisse.

Wir unternehmen eine Reise durch die Berliner Baugeschichte des 20. Jahrhunderts, die zugleich repräsentativ für die Geschichte der politischen Machtwechsel steht. Wir beginnen bei den sozialreformerischen Wohnungsbauprojekten der Weimarer Republik und erkunden danach die Hinterlassenschaften des Nationalsozialismus, wie den rätselhaften Schwerbelastungskörper oder das heutige Finanzministerium - ein faszinierender Bau mit einer intensiven Geschichte.

Die architektonische Konkurrenz im geteilten Berlin wird anhand der Wohnungsbauprojekte der 1950er Jahre, der „Stalin-Allee“ und dem „Hansaviertel“ beleuchtet. Wir werden uns zudem mit den Auswirkungen wirtschaftlicher Macht auf die Berliner Architektur befassen. Am Potsdamer Platz manifestieren globale Player ihre Präsenz im Himmel über der Stadt, während Medienkonzerne bereits seit 100 Jahren im Zeitungsviertel um die eindrucksvollsten Gebäude wetteifern. Zum Abschluss gehen wir durch das Regierungsviertel und ermöglichen Einblicke in meist verschlossene Räume.

Diese Seminarwoche wird ein tieferes Verständnis für die politische Architektur Berlins vermitteln und dazu anregen, Bauwerke in der Stadt neu zu betrachten.