24-54080 Marseille Stadtbild, Geschichte und kulturelle Schätze

25.08. - 31.08.2024
Nr. 24-54080
Referent*innen: Miriam Mettler und Alex Carstiuc

Bouillabaisse und einstürzende Altbauten, Mistral und korsische Mafia, Calanques und Kinderkreuzzug, Islam und Judentum, algerische Französ*innen und französischer Rap – die widersprüchlichen Assoziationen, die sich mit der Hafenstadt Marseille – dem französischen Tor zum Mittelmeer – verbinden, ließen sich ins Endlose fortführen. Von den Griechen gegründet, von den Römern erobert, behält die Stadt ihren eigenwilligen Charakter. Pestmauern erinnern an dunkle Zeiten, die Marseillaise an Aufstände und den Weg zur französischen Nationalhymne. Die Mafia und Weltkriege hinterlassen ihre Spuren. Geflüchtete suchten hier Hoffnung, während Deportation und Zerstörung ihre Narben hinterließen. Einwanderung prägt die Bevölkerung und in der öffentlichen Wahrnehmung dominieren heute die sozialen Brennpunkte mit einer ausufernden Drogenkriminalität und das Versagen zivilgesellschaftlicher Instanzen.

Im Zuge der deutschen Okkupation Frankreichs und der Kollaboration des Vichy-Regimes mit den Nationalsozialisten war Marseille ab 1940 für tausende Geflüchtete mit der Hoffnung auf Rettung verbunden. Viele berühmte Exilanten strandeten hier ungewollt oft monatelang auf der Suche nach Überfahrtgelegenheiten und Ausreisedokumenten – etwa Walter Benjamin, Max Ernst, Franz Werfel. Doch spätestens mit der deutschen Besatzung ab 1942 begann die massenweise Deportation von – vor allem jüdischen – Verfolgten. Die Deutschen hinterließen neben Schrecken vor allem Ruinen und Bunker im Stadtbild. Die Zerstörung fand nicht zuletzt in der Sprengung des alten Hafens – insbesondere des historischen „Panier-Viertels“ ihren Ausdruck.

Doch Marseille zeigt sich auch von seiner schönen Seite – mediterrane Natur und kulturelle Vielfalt, französisches Savoir Vivre geht mit italienischer Dolce Vita einher und verbindet sich mit dem widerständigen Selbstbewusstsein, die Hauptstadt des Mittelmeers zu sein. Von den mannigfaltigen Fischspezialitäten, über Pastis und Pizza bis hin zur nordafrikanischen und jüdischen Küche schlägt sich dies nicht zuletzt in der kulinarischen Szene nieder.

Marseille bleibt Marseille – vielfältig, lebendig und faszinierend. Wir wollen versuchen, den Spuren, die die wechselvolle Geschichte von Besatzung, Verfolgung, Flucht und Widerstand und Kultur im Stadtbild hinterlassen haben, nachzugehen und strawanzend einige Elemente einzufangen, die Marseille zu Marseille machen.

Teilnahmebetrag unter Vorbehalt der Förderzusage: 

Doppelzimmer: 620,00 Euro
Einzelzimmer: 780,00 Euro

Die Anreise erfolgt selbstständig und auf eigene Kosten.

Hinweis:Eine Unterbringung kann mit einer Anmeldung ab dem 26.06.2024 aufgrund der Reservierungsbedingungen im Hotel leider nicht mehr garantiert werden. Gerne können Sie sich aber an uns wenden und wir fragen das Hotel nach zusätzlichen Unterbringungsmöglichkeiten an. Richten Sie Ihre Anfrage an Reichardt@berlin.arbeitundleben.de

Seminar 24-54080 Marseille Stadtbild, Geschichte und kulturelle Schätze
Nummer 24-54080
Datum 25.08.2024 – 31.08.2024
Preis EUR 620,00 – 780,00
Ort
Kontakt Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg DGB/VHS e.V.
Lorenzweg 5
12099 Berlin
Tel. 030 5130192 12
www.berlin.arbeitundleben.de
Nr. Datum Zeit Leiter*in Ort Beschreibung
1 25.08.2024 17:00 – 19:00
2 26.08.2024 09:00 – 17:00
3 27.08.2024 09:00 – 17:00
4 28.08.2024 09:00 – 17:00
5 29.08.2024 09:00 – 17:00
6 30.08.2024 09:00 – 17:00
7 31.08.2024 08:00 – 09:00