Aufbaumodul | Handlungsstrategien im Kommunikationsdreieck Eltern- Kind- Fachkraft
Die Grundlage für das Führen von Gesprächen mit Eltern und Kind im Kontext von Kindeswohlgefährdung liegt im § 8a SGB VIII begründet. Das Einbeziehen der Beteiligten in die Gefährdungseinschätzung ist ein wesentlicher und elementarer Bestandteil im Prozess der Risiko- und Gefährdungseinschätzung bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung.
Wenn Mitteilungen des Kindes Anlass bieten, Eltern/ Erziehungsberechtigte auf Gefährdungsmomente anzusprechen und Fachkräfte abwägen müssen, ob durch das Einbeziehen der wirksame Schutz des Kindes in Frage gestellt ist, bedarf es einer klaren, transparenten und einfühlsamen Kommunikation auch mit den involvierten Schutzbefohlenen über Vorgehen und Informationswege im Verfahren.
Eine partizipative Gesprächsführung mit Erziehungsberechtigten und Kindern bietet die Grundlage für gelingenden Schutz und Veränderungsarbeit.
Für das professionelle Führen solch schwieriger Gespräche bedarf es einer guten Vorbereitung der Fachkräfte. Dafür ist es wichtig, dass die Fachkräfte sich ihrer Rolle, Aufgabe und Haltung für diese Gespräche bewusst sind, damit die erforderliche Balance zwischen Akzeptanz, Empathie und Kongruenz (verstehen, aber nicht einverstanden sein) gelingen kann.
Ziel eines gelungenen Gesprächs zwischen den Fachkräften, dem betroffenen Kind und den Eltern ist es, zum Wohl des Kindes gemeinsam eine einvernehmliche, die Gefährdung abwendende Lösung herbeizuführen.
In den Gesprächen zur Einschätzung von Kindeswohlgefährdung geht es darum, bei den Beteiligten Problemakzeptanz, Problemkongruenz und letztlich Hilfeakzeptanz zu erzielen.
Darum ist es hilfreich, die Dimensionen dieser Gespräche zu differenzieren. So handelt sich zum einen um ein Abklärungsgespräch: Es gilt zu eruieren, wie die Systembeteiligten die von den Fachkräften geschilderten Probleme wahrnehmen und deren Sichtweise zu erfahren. Zum anderen geht es um die Motivierung zur Annahme von Hilfen im Sinne eines Beratungsgespräches.
Die Stärkung fachlicher Kompetenzen für das Führen dieser schwierigen Gespräche setzt voraus, die Perspektiven, Sorgen, Ängste, Verstrickungen und Widerstände der beteiligten Akteure wahrnehmen zu können und passend in das Gesprächsführungsverhalten einzubeziehen, ohne dabei das Ziel des Gesprächs aus dem Blick zu verlieren: die Verhinderung von Kindeswohlgefährdung und die damit einhergehende möglichst konstruktive Einbeziehung in den Veränderungsprozess.
Zielgruppe/Zugang
Vorrangig Fachkräfte der Frühen Hilfen und aus Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe bei freien Trägern, Leitungskräfte aus Kindertageseinrichungen
Teilnahmevoraussetzungen
Das Angebot ist beschränkt für den Teilnehmer*innenkreis aus Hessen.
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen und die Verfahrenschritte im Rahmen des Schutzauftrags nach §8a SGB VIII werden als bekannt vorausgesetzt. Ein Grundsatzwissen zu Merkmalen und Anhaltspunkten von Kindeswohlgefährdung ist hilfreich.
Die Veranstaltung dient als Aufbau des Workshops oder für Fachkräfte mit Grundwissen zur lösungsfokussierten Gesprächsführung
Gespräche führen will gelernt sein
Inhalte
Der Fokus in diesem Workshop liegt klar in der Kompetenzerweiterung zur Gesprächsführung. Fragen der Gefährdungeinschätzung und Gewichtung von Gefährdungsmerkmalen können hier nicht grundlegend bearbeitet werden. Desweitern werden strukturelle Aufgaben des öffentlichen Trägers und Vorgehen im Jugendamt nur der Übersicht wegen kurz erörtert.
Ziel/Nutzen
Das Seminar bietet fachliche Grundlagen für das kompetente Führen von Gesprächen im Verfahren bei Kindeswohlgefährdung. Die Reflexion des Kontextes, der eigenen Rolle und das Einüben hilfreicher Gesprächstechniken ermöglichen ein konstruktives und zielorientiertes Elterngespräch.
Als Grundlage bieten wir das oben genannte Methodenseminar zweitägig im Vorfeld an.
Methoden
Fachlicher Input, moderierter Austausch und Diskussion in Arbeitsgruppen, Gruppen- und Einzelübungen, Fallwerkstatt, Rollenspiel.
In diesem Workshop liegt der Schwerpunkt in der Vermittlung und besonders in der Erprobung grundlegender Elemente für die Gesprächsführung in diesem spezifischen Gesprächssetting.
In den Seminaren ist es uns besonders wichtig, im guten fachlichen und persönlichen Austausch mit den Teilnehmer*innen zu sein.
Referentin
Petra Hofmann
Systemische Familientherapeutin und Supervisorin (SG), Erwachsenenpädagogin M.A.,Dipl. Sozialpädagogin, Trainerin und Changemanagerin (DVNLP), NLP-Lehrtrainerin (DVNLP), Systemische Traumapädagogin
Diese Veranstaltung führen wir im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege durch.
Es entstehen keine Seminargebühren.
Der Kostenbeitrag für die Teilnehmenden bezieht sich auf die obligate Verpflegungspauschale
und beinhaltet Pausengetränke, Mittagsimbiss und Kaffeepause.
Übernachtung
Wir bitten die Teilnehmenden, dies selbst zu organisieren.
Gerne sind wir mit weiteren Übernachtungstipps behilflich. Die Übernachtung ist nicht in der Teilnahmegebühr inbegriffen.
Anfahrt
Das Diakonissenhaus liegt im nördlichen Frankfurter Stadtteil Holzhausenviertel.
Vom Hauptbahnhof ist es mit S- und U-Bahnen bequem zu erreichen: U-Bahn Station „Holzhausenstraße“, Fußweg ca. 5 Min.
Es gibt kostenpflichtige Parkplätze in den umliegenden Straßen. Bitte nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel, wenn möglich.
Für eine kostenpflichtige Nutzung der Tiefgarage (wenige Plätze) können Sie die Gästeverwaltung kontaktieren: [email protected]
Alle geförderten Angebote im Flyer:
Workshop | Gesprächsführung im Kontext von Kindeswohlgefährdung |
Preis | EUR 79.00 MwSt inkl. |
Dauer | 2 Tag(e) - 1 Modul |
Datum | 20.11.2024 – 21.11.2024 |
Kontakt | Kompetenzzentrum Traumapädagogik. Kinderschutz. systemisch Wohlhaupter Str. 34 36124 Eichenzell Tel. 066599879505 www.kompetenz-trauma-kinderschutz.de |
Ort | Frankfurter Diakonissenhaus Cronstettenstr. 57 60322 Frankfurt a.M. |
Nr. | Datum | Datum | Zeit | Ort |
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1 | 20.11.2024 | 21.11.2024 | 09:00 – 16:00 | Frankfurter Diakonissenhaus |